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Marktausblick: Warum starke Trends auch für 2025 Mut machen

Mirko Kohlbrecher, Investmentstratege bei der Spiekermann & CO AG in Osnabrück

 

Das auslaufende Jahr war ein starkes Börsenjahr: Die Aktienmärkte vieler Industrieländer zogen 2024 im Gleichklang mit Gold nach oben, während die Anleihezinsen tendenziell nachgaben. Dadurch kam es in vielen Anlageklassen zu Kursgewinnen. Untermauert wurde der Aufwärtstrend bei Aktien von starken Gewinnen der Unternehmen. Wie könnte es 2025 nun weitergehen?

 

Global gesehen: Weltwirtschaft wächst, Staatsschulden auch

Für 2025 wird ein weltweites Wirtschaftswachstum von drei Prozent erwartet. Das ist moderat und dürfte vermutlich nicht für Überhitzungen und erneute Inflationsschübe sorgen. Vielmehr ist dank weiter steigender Firmengewinne ein moderater Aufwärtstrend an den Aktienmärkten wahrscheinlich. Strukturelle Inflationstreiber wie die zunehmende Staatsverschuldung sollten aber nicht unterschätzt werden. In den USA dürfte diese in den nächsten Jahren auf 140 bis 170 Prozent steigen. Es ist fraglich, ob (Staats-)Anleihen mit langer Laufzeit da noch ausreichend hohe Renditen bieten – zumal die Debatte um neue Schulden in Deutschland erst am Anfang steht. Vor diesem Hintergrund sollten Sachwerte wie Aktien und Edelmetalle weiterhin den Schwerpunkt im Portfolio für offensiv ausgerichtete Anleger bilden.

 

Regional betrachtet: USA als Lokomotive, China kommt, Europa hinkt

In unserer November-Kolumne hatten wir analysiert, wie die Wahl Donald Trumps zum nächsten Präsidenten die US- Wirtschaft beflügeln könnte. Vor allem Steuersenkungen und Zölle dürften dafür sorgen, dass die Gewinne der US-Unternehmen stärker zulegen werden als bislang. Hier sind prozentual zweistellige Steigerungsraten zu erwarten, während in Europa hohe Energiekosten und starke Regulierung auf den Firmengewinnen lasten. Derweil sollte man China nicht abschreiben, denn das Reich der Mitte kurbelt mit einem Investitionspaket von 1,4 Billionen (!) Dollar die Wirtschaft an. Zudem sollen Zinssenkungen und steuerliche Anreize die Konsumenten in die Geschäfte treiben. Davon könnten Europas Unternehmen profitieren. Wir gehen aber davon aus, dass US-Aktien wegen der Schere bei den Firmengewinnen 2025 stärker sein werden als Europa-Titel.

 

Anlageklassen im Blick: Realwerte zuerst, Bares für Zukäufe!

Anleger sollten ihre Aktienquote je nach Risiko-Neigung 2025 möglichst ausschöpfen. Dennoch könnte es sinnvoll sein, etwa 10 bis 15 Prozent davon als Cash oder in kurz laufenden Anleihen zu halten, um es im Lauf einer (unvermeidlichen) kleineren Korrektur am Aktienmarkt zu investieren. Man sollte nicht vergessen, dass Rückschläge bis zu zehn Prozent immer vorkommen können.

Gold sehen wir weiterhin als unverzichtbaren Bestandteil im Depot, weil es wirksam gegen den Kaufkraftverfall von Euro, Dollar & Co. schützt. Zudem wirken steigende Staatsschulden, Inflation und Kriege in der Regel als Treiber für das Edelmetall. Eine sinnvolle Goldallokation kann von 5% bis 20% im Portfolio gehen. Sie sollte sowohl die individuelle Risikotragfähigkeit des Anlegers angesichts der Kursschwankungen als auch den langfristigen Bedarf nach Absicherung gegen Währungsabwertungen abdecken.

Der Anleihe-Anteil im Depot dürfte vor allem bei Bonds ausgewählter Unternehmen gut aufgehoben sein. Laufzeiten von einem bis drei Jahren bieten derzeit die attraktivsten Renditen bei einer überschaubar langen Bindung des Kapitals.

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