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Auf diese starken Branchen können Anleger längerfristig bauen

Von Mirko Kohlbrecher, Investmentstratege bei der Spiekermann & CO AG in Osnabrück

 

Nach der langwierigen Korrektur 2022 zeigen viele Aktienmärkte nun wieder Stärke. Dieses könnte ein guter Indikator sein, dass auf längere Sicht weitere Kursverbesserungen möglich sind. Dabei sind es einige wichtige Branchen, die den Aufschwung besonders prägen bzw. davon profitieren werden. Für uns zählen insbesondere Technologie, Gesundheit und Industrie dazu.

 

Technologie: Hohe Margen und stark wachsende Umsätze

Die Research-Firma Morning Consult hat gemeinsam mit IBM jüngst ermittelt: Technologie-Innovationen stehen bei der klaren Mehrheit der weltweit befragten Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung. Fast 80 Prozent wollen demnächst verstärkt in IT-Lösungen investieren, wobei Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und Cyber Security die wesentlichen Themen sind. Wir sehen drei gute Gründe, warum der Technologie-Sektor weiter überproportional wachsen wird:

  1. Technologie ist ein wichtiger Stellhebel für weitere Produktivitätssteigerungen in der gesamten Wirtschaft.
  2. Unternehmen müssen mehr denn je in IT investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  3. Die Branche erwirtschaftet hohe Margen mit einer nun hohen Umsatz- und Gewinnstabilität. Viele Firmen folgen Geschäftsmodellen, die vor Konkurrenz gut geschützt sind („Burggraben“).

 

Health Care: Konjunkturunabhängig und gut geschützt

Die OECD hat die Entwicklung der Gesundheitskosten in den Industrienationen untersucht. Demnach haben sich die Ausgaben pro Bürger in den vergangenen vier Jahrzehnten etwa versechsfacht – zum Beispiel von 2.000 auf 12.000 US-Dollar in den Vereinigten Staaten. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Aufwärtstrend aus drei Gründen fortsetzen wird:

  1. Der demographische Wandel und der wachsende Wohlstand, gerade in Schwellenländern, lassen Gesundheitsausgaben und Umsätze im Healthcare-Sektor strukturell weiter steigen.
  2. Healthcare-Unternehmen verbinden konjunkturunabhängige Erträge mit stabilen Wachstumsraten und einer hohen Innovationskraft.
  3. Hohe Eintrittsbarrieren wie Patente, hohes Startkapital und strenge Regulierung schützen die Margen der Unternehmen, was zu dauerhaft hohen Gewinnen führt.

 

Industrie: Neue Lieferketten und modernere Infrastruktur

Onshoring, Offshoring, Nearshoring – es gibt einige Begriffe, die den Wandel der Weltwirtschaft beschreiben sollen. Doch keiner dieser Prozesse ist denkbar ohne Industrie-Unternehmen, die die Materialien und Güter für diesen Wandel produzieren. Hier sehen wir ebenfalls drei gute Gründe, warum der Industrie-Sektor überproportional profitieren dürfte:

  1. Die Neuorganisation von Lieferketten (Onshoring etc.) und die dank enger Arbeitsmärkte notwendige Automatisierung vieler Prozesse führen zu hohen Investitionen.
  2. Die teils marode Infrastruktur in den Industrieländern muss modernisiert und ein größeres Wohnraumangebot muss geschaffen werden. Beides führt zu Umsatzpotenzial für die Industrie. Auch dadurch steigt die Nachfrage vor allem nach Industriemetallen strukturell.
  3. Die Branche wird mit hohen staatlichen Förderungen bedacht (Chips Act / US-Infrastrukturprogramm / EU Green Deal), was sich ebenfalls positiv auf die Gewinne auswirken wird.

Letztlich bleiben wir aber auch überzeugt von dem Potential von Rohstoffaktien, auch wenn diese im Jahr 2023 enttäuscht haben. Denn ohne Rohstoffe kann keine dieser Branchen seine Produkte bzw. Lösungen umsetzen.

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